"Ich bin überglücklich und voller Dankbarkeit über das Stipendium der arteMusica Stiftung, da es mir die Freiheit und Möglichkeit bereitet, meine künstlerische Persönlichkeit weiterzuentwickeln."
Der in München geborene junge Bass Frederic Jost kann bereits auf eine rege Opern- und Konzerttätigkeit zurückblicken. So war er als Ordulfo in Trojahns Enrico erstmals an der Oper Frankfurt zu Gast und kehrte anschließend mit seinem Rollendebüt als Erster Handwerksbursch in Wozzeck zurück. Seitdem ist er regelmäßig an der Oper Frankfurt engagiert und gab dort in der Spielzeit 21/22 mehrere Rollendebüts, wie die Rolle des Wirts in Humperdincks Königskinder, den 1.Soldat in Strauß‘ Salome sowie die Rolle des Gretch in der Oper Fedora von Giordano. Auch an der Bayerischen Staatsoper in München war er regelmäßig engagiert, u.a. als Assan (Menottis The Consul), Zweiter Hauptmann (Zimmermanns Die Soldaten), Achills tiefer Schatten (Uraufführung von Berheides Mauerschau) und als Bass in Magals Jephta’s Daughter sowie als Coryphée in Glucks Alceste. 2018 debütierte er bei den Bregenzer Festspielen. Außerdem war er beim Davos Festival zu erleben und gab an der Seite des Pianisten Donald Sulzen einen Liederabend bei den Fränkischen Musiktagen in Alzenau.
Frederic Jost studierte Gesang an der Hochschule für Musik und Theater in München bei Michelle Breedt. Von der Spielzeit 2019/20 bis 2021/22 war der Gewinner des 49. Bundeswettbewerbs Gesang in Berlin Mitglied des Internationalen Opernstudios der Staatsoper Unter den Linden und Stipendiat der Liz Mohn Kultur- und Musikstiftung. Bereits während seiner künstlerischen Ausbildung im Tölzer Knabenchor trat er als Solist u.a. an der Staatsoper Berlin sowie im Concertgebouw Amsterdam auf und gastierte international als Knabe in Mozarts Zauberflöte.
Kurz-Interview mit Frederic Jost:
Wie bist Du zum Singen gekommen?
Seit ich 6 Jahre alt bin, singe ich nun schon. Angefangen hat es beim Tölzer Knabenchor in München. Dort habe ich meine musikalische und stimmliche Grundausbildung bekommen und durfte auch als Solist an vielen unterschiedlichen Opernhäusern der Welt auftreten. Beispielsweise sang ich einen der Drei Knaben in der Zauberflöte fast einhundert Mal und auch andere Opernpartien wie den Yniold in Debussys Pelleas et Mélisande durfte ich interpretieren. Von dieser Erfahrung kann ich heute noch profitieren.
Was bedeuten das Singen und die Musik für Dich?
Für mich ist das Singen ein Ausdruck der Freiheit und des Loslassens seiner Emotionen. Es ist wie ein Röntgen-Gerät, welches Einblick in die tiefsten Seelenzustände aufzeigen lässt. Wenn ich auf die Bühne gehe und diesen Moment der absoluten „Nacktheit“ erlebe, ist man an manchen Tagen zu unerwarteten Leistungen fähig, die man nicht proben oder üben kann. Dieser Kick ist es, was auch viele andere Künstler so sehr schätzen. Die Arbeit, das Proben und der viele Aufwand schon Wochen und Monate vor einem Auftritt, zentriert sich auf diesen einen Moment auf der Bühne und das Einzige was man machen kann ist, sich gehen zu lassen, loszulassen und durch die Kraft der Musik zu singen.
Welche Träume für die Zukunft hast Du?
Meine Lieblingsrollen, die ich in Zukunft unbedingt auf die Bühne bringen möchte, sind Rollen wie „Sarastro“ in der Zauberflöte, „König Philipp“ in Verdis Don Carlo sowie die eher meinem Alter entsprechenden Rollen wie „Don Giovanni“ oder „Leporello“ oder „Figaro“ aus Mozarts Da Ponte Opern. Mal sehen, wohin die Reise geht .