"Musik ist für mich eine essenzielle Sprache, die eine ungeheure Bandbreite meiner Persönlichkeit und meines Menschseins auf eine Weise kommunizieren kann. Sie ermöglicht die Darstellung meiner Individualität auf spektakulär kreative Weise. Diese Kommunikationsform zu erkunden, ist unglaublich spannend – die Unterstützung der arteMusica-Stiftung ist für mich dabei unerlässlich".
Der 2005 in São Paulo, Brasilien, geborene Guido Sant’Anna erlangte internationale Anerkennung, als er als erster südamerikanischer Geiger den renommierten Internationalen Fritz Kreisler Wettbewerb im Jahr 2022 gewann. Diesem Triumph in Wien ging bereits 2018 ein historischer Erfolg voraus, als er als erster brasilianischer Geiger zum Internationalen Yehudi-Menuhin-Wettbewerb in Genf eingeladen wurde und sowohl den Publikumspreis als auch den Kammermusikpreis gewann. Seine zahlreichen Erfolge brachten ihm einen begehrten Platz in der brasilianischen Forbes-Liste „30 Under 30“ 2022 ein.
Sant’Anna trat als Solist sowohl in Brasilien als auch im Ausland mit bedeutenden Orchestern auf; in seinem Heimatland baute er eine enge Verbindung zum Staatlichen Symphonieorchester von São Paulo und zum Philharmonischen Orchester von Minas Gerais auf und machte sich beim brasilianischen Publikum einen Namen. Im Oktober 2022 sprang er für Christian Tetzlaff für ein play-and-conduct von Brahms’ Violinkonzert mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen in São Paulo ein, wofür er begeisterte Kritiken erhielt. Als Preisträger beim Internationalen Fritz Kreisler Wettbewerb spielte er mit dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien unter Alexander Joel im Wiener Musikverein. Zuvor arbeitete er mit dem Emirates Youth Symphony Orchestra, dem Municipal Symphony Orchestra of São Paulo und dem Symphony Orchestra of the Municipal Theater of Rio de Janeiro zusammen, wobei sein Repertoire Werke von Tchaikovsky, Beethoven und Ravel umfasste.
Im Juni 2023 gab Sant’Anna sein mit Spannung erwartetes Debüt beim Rheingau Musik Festival mit dem hr-Sinfonieorchester Frankfurt unter der Leitung von Musikdirektor Alain Altinoglu und der Symphonie espagnole von Édouard Lalo. Darauf folgten Konzerte in seiner Heimatstadt mit Mendelssohns Violinkonzert unter der Leitung von Thierry Fischer mit dem Staatlichen Symphonieorchester São Paulo. Diese Aufführungen stellten sein erstes Aufnahmeprojekt für das Label Naxos Records dar. Im Herbst 2023 gab Sant’Anna sein Asien-Debüt auf einer Konzerttournee durch Südkorea.
Nach seinem erfolgreichen US-Debüt mit der Camerata Chicago im Herbst 2024 folgten Einladungen zur New Mexico Philharmonic und zum Grand Rapids Symphony Orchestra. Im Frühjahr 2025 gibt Guido sein Debüt in der Elbphilharmonie als Teil einer Europatournee mit dem Neojibá Youth Orchestra, gemeinsam mit den Solisten Lucas und Arthur Jussen. Bereits zu Beginn der Saison 2024/25 debütierte er im Konzerthaus Berlin im Rahmen des Young Euro Classic.
Weitere Orchesterdebüts führten ihn zum Danish Philharmonic Orchestra unter Hans Graf, zur Helsinki Philharmonic mit Jukka-Pekka Saraste, zum Münchener Kammerorchester mit Lawrence Power und zu den Wiener Symphonikern unter Eva Ollikainen bei den Bregenzer Festspielen.
Guido Sant’Anna erhielt seinen ersten Geigenunterricht im Alter von fünf Jahren und gab sein Orchesterdebüt mit sieben Jahren unter der Leitung des Dirigenten Júlio Medaglia. Im Alter von acht Jahren war er Finalist beim Prelúdio-Wettbewerb, der von TV Cultura in São Paulo veranstaltet wird. Er wurde mehrfach mit Stipendien ausgezeichnet, zunächst von Cultura Artística, weiterhin vom Graded Outreach Program, einem renommierten Stipendium für besonders begabte brasilianische Studenten an der American School of São Paulo, verbunden mit seiner Teilnahme am Perlman Music Program in den Jahren 2018–19. Im Jahr 2021 ging er als Gewinner des Wettbewerbs für junge Solisten des Staatlichen Symphonieorchesters von São Paulo hervor und erhielt 2022 den Grand Prix 2022 des CONCERTO Magazins.
Er spielt eine Geige von Jean-Baptiste Vuillaume aus dem Jahr 1874 als großzügige Leihgabe des Geigenbauers Marcel Richter.
Seit 2023 studiert Guido an der Kronberg Academy bei Mihaela Martin und ist seitdem Stipendiat der arteMusica-Stiftung. Sein Studium an der Kronberg Academy wird ermöglicht durch das Margareta und Steffen Rabus-Patronat.