„Begegnungen, die arteMusica einem ermöglicht, helfen enorm, in der Konzertwelt Fuß zu fassen.”
Michael Polyzoides wurde 1993 in Graz geboren. Sein vierjähriges Studium zum Bachelor of Music hat der Violoncellist bei Bonian Tian mit Auszeichnung abgeschlossen. Derzeit absolviert er sein Masterstudium bei Prof. Michael Sanderling an der HFMDK Frankfurt. Einflussreiche Mentoren und Lehrer begleiten seine musikalische Laufbahn, dazu gehören u.a. Heinrich Schiff, Patrick Demenga, Han-An Liu, Angelika Merkle und David Geringas. Michael Polyzoides ist Preisträger verschiedener Wettbewerbe. So erhielt er u.a. 2012 den „Martin Hornstein Interpretationspreis“, 2013 den 1. Bundespreis des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ und 2014 einen Ehrenpreis beim internationalen Kammermusikfestival „Allegro Vivo“. Als Solist spielte er u. a. mit dem Gürzenich-Orchester Köln und dem Orchester „Il Concerto accademico“ Murcia sowie verschiedenen Jugend- und Projektorchestern.
Neben seinen solistischen Projekten widmet er sich intensiv der zeitgenössischen Musik und der Kammermusik. Dazu gehören Konzerte als Solist und Kammermusiker in der Kölner Philharmonie, Gasteig München, SWR-Sendesaal, WDR Bismarck-Saal und anderen großen Konzertsälen Deutschlands sowie Konzerte im europäischen Ausland und China. Der Violoncellist ist auch bei Konzertübertragungen im deutschen, österreichischen und tschechischen Radio zu hören. Seit Februar 2015 spielt Michael Polyzoides ein Violoncello von Joseph Guadagnini (ca. 1790), das ihm als Preisträger des Wettbewerbs der Deutschen Stiftung Musikleben zur Verfügung gestellt wurde.
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Was bringt ein Stipendium in finanzieller Hinsicht für dich als Streichmusiker?
Ein Stipendium ist für junge Musiker wie mich ein sehr großes Glück, denn es ermöglicht mir, mich in hohem Maße auf die künstlerische Arbeit zu konzentrieren. Gerade für uns Streichmusiker sind die Ausgaben und finanziellen Verpflichtungen sehr hoch. Allein neue Saiten und Bogenhaare kosten bis zu 2.000 Euro im Jahr. Dazu kommen Besuche beim Geigenbauer, um das Instrument und die Klangeinstellungen auf dem erforderlichen Niveau zu halten.
Was hat sich dank des Stipendiums für dich verändert?
Früher musste ich mit dem Saiten- und Haarwechsel häufig warten, bis ein entsprechend honoriertes Konzert in Aussicht stand. Durch die abgespielten Saiten verschwammen die Klangideale sehr und die Grenzen des Instruments wurden sehr viel schneller erreicht.
Gibt es weitere positive Aspekte, von denen du berichten kannst?
Neben der Deckung von laufenden Kosten ermöglicht einem ein Stipendium auch, dass man sich weiterbilden kann. Dies kann in Meisterkursen oder in Form von privaten Unterrichten stattfinden. So hatte ich die großartige Möglichkeit mit namhaften Persönlichkeiten wie Prof. David Geringas, Prof. Han-An Liu, Prof. Patrick Demenga und Prof. Lucas Fels zu arbeiten.
Inwiefern haben sie deine Entwicklung beeinflusst?
Meine Mentoren haben mich an ihren Erfahrungen einer jahrelangen Konzertkarriere teilhaben lassen und mir enorm geholfen, Standard- und ausgefallenes Repertoire von vielen Seiten zu betrachten, was meine individuelle Entwicklung entscheidend gefördert hat. Und natürlich ist der Kontakt zu bedeutenden Künstlern wie diesen eine große Unterstützung, wenn es darum geht, in der Konzertwelt Fuß zu fassen, sei es durch Empfehlungsschreiben oder die Kommunikation mit Veranstaltern. Das erleichtert vieles und hilft uns, in unserer von Wettbewerb umgebenen Welt-, ein wenig Stabilität zu finden.